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Landschaftsfotografie für Anfänger: Ein einfacher Leitfaden mit praktischen Übungen

Lerne Landschaftsfotografie mit diesem anfängerfreundlichen Leitfaden. Meistere Komposition, Licht, Farben und den Fokus auf das Wesentliche mit einfachen Übungen.

Landschaftsfotografie ist eine der schönsten Arten, die Natur in ihrer ganzen Pracht festzuhalten. Für Anfänger:innen kann es zunächst überwältigend wirken, doch mit ein wenig Anleitung und Übung lassen sich atemberaubende Bilder erschaffen. Dieser Leitfaden zeigt dir die Grundlagen der Landschaftsfotografie und bietet dir praktische Übungen, mit denen du deine Fertigkeiten Schritt für Schritt verbessern kannst.


Die Sonne durchflutet den nebelverhangenen Wald am Vormittag auf der Kuckholzklippe im Harz und lässt die Blätter der Hainbuchen erstrahlen.
Die Sonne durchflutet den nebelverhangenen Wald am Vormittag auf der Kuckholzklippe im Harz und lässt die Blätter der Hainbuchen erstrahlen.

1. Dein Equipment

 

Bevor du loslegst, ist es wichtig, dein Equipment zu kennen und die Grundlagen zu verstehen.

 

Was du brauchst:

• Eine DSLR-, spiegellose Kamera oder ein Smartphone mit manuellen Einstellungen.

• Ein Stativ für Stabilität, besonders bei wenig Licht.

• Ein Weitwinkelobjektiv (empfohlen, aber nicht zwingend notwendig).


Übung 1: Erkunden der Kameraeinstellungen

  • Stelle deine Kamera auf den manuellen Modus.

  • Experimentiere mit:

    - Blende (f/: Beginne mit f/8–f/11 für schärfere Landschaften.

    - Verschlusszeit: Vergleiche 1/60 mit 1/5, um den Unterschied bei Bewegungen zu

erkennen.

-ISO: Nutze ISO 100 für Tageslichtaufnahmen, um das Bildrauschen zu minimieren.

-Mache Testaufnahmen und beobachte, wie sich die Einstellungen auf deine Fotos

auswirken.

Landschaftsfotografie mit D(S)LR, Weitwinkelobjektiv und Stativ
Landschaftsfotografie mit D(S)LR, Weitwinkelobjektiv und Stativ

2. Komposition meistern

 

Eine gute Komposition ist das Fundament eines ansprechenden Fotos. Dabei helfen einige Richtlinien, doch vergiss nie: Es sind keine starren Regeln – deine künstlerische Vision zählt!


Die Drittelregel

Teile dein Bild gedanklich in ein 3x3-Raster und positioniere dein Hauptmotiv entlang der Linien oder an deren Schnittpunkten. Dies sorgt oft für eine ausgewogenere Bildwirkung.


Landschaft mit Steinen als Vordergrund, einer Stadt mit Umgebung im Zentrum und dem Himmel als Hintergrund, aufgeteilt nach der Drittelregel
Landschaft mit Steinen als Vordergrund, einer Stadt mit Umgebung im Zentrum und dem Himmel als Hintergrund, aufgeteilt nach der Drittelregel

Spiegelungen und die Horizontlinie

Bei Spiegelungen, beispielsweise an Seen oder Flüssen, kann es oft wirkungsvoll sein, die Spiegelachse in der Bildmitte zu platzieren. Dadurch entsteht eine Symmetrie, die die Ruhe und Schönheit der Landschaft hervorhebt.


Bäume spiegeln sich im See. Die Spiegelachse ist in Bildmitte.
Bäume spiegeln sich im See. Die Spiegelachse ist in Bildmitte.

Übung 2: Kompositionsübungen

• Fotografiere die gleiche Szene auf unterschiedliche Weise:

• Einmal mit der Drittelregel.

• Einmal mit der Spiegelachse in der Mitte.

• Und ein drittes Mal, indem du bewusst alle Regeln brichst und deine eigene Vision verfolgst.

• Vergleiche die Fotos und entscheide, was für dich am besten funktioniert.


Künstlerische Freiheit

Die Drittelregel, Horizontlinien oder andere Kompositionshilfen sind gute Startpunkte, aber lass dich nicht von ihnen einschränken. Manchmal entstehen die besten Fotos, wenn man bewusst aus den Regeln ausbricht.


3. Licht: Der Schlüssel zur großartigen Landschaftsfotografie


Licht kann eine Szene komplett verwandeln. Unterschiedliche Tageszeiten bieten jeweils einzigartige Möglichkeiten.


Sonnenaufgänge und Sonnenuntergänge

Die Momente rund um Sonnenaufgang und Sonnenuntergang bieten dramatische und farbenfrohe Lichtverhältnisse. Fotografiere etwa eine Stunde vor bis eine Stunde nach Sonnenaufgang oder Sonnenuntergang.

  • Goldene Stunde: Warmes, weiches Licht mit langen Schatten für mehr Tiefe.

  • Blaue Stunde: Eine magische Zeit vor Sonnenaufgang oder nach Sonnenuntergang mit tiefblauen Himmelstönen.

  • Den Sonnenauf- und untergang selbst


Sonnenuntergang über Annweiler mit Burg Trifels
Sonnenuntergang über Annweiler mit Burg Trifels

Übung 3a: Licht beobachten

• Wähle einen Ort mit guter Aussicht.

• Fotografiere alle 15–20 Minuten von der blauen Stunde bis zum Sonnenaufgang (oder umgekehrt beim Sonnenuntergang).

• Beobachte, wie sich Licht und Schatten verändern.


Mittagssonne für Strukturen

 Die Mittagssonne wird oft gemieden, aber für die Betonung von Strukturen in Bergen, Felsen oder Klippen kann das direkte Licht ideal sein.


Übung 3b: Strukturen einfangen

• Besuche eine Landschaft mit markanten Formen (z. B. Berge oder Felsen) zur Mittagszeit.

• Nutze:

• ISO 100–200 für helles Licht.

• Eine kleinere Blende (f/11–f/16) für maximale Schärfentiefe.

• Experimentiere mit verschiedenen Blickwinkeln, um Texturen und Linien hervorzuheben.


4. Farben bewusst einsetzen

 

Farben verleihen deinen Fotos Emotionen und Tiefe. Lerne, sie gezielt zu nutzen.


Farbharmonie verstehen

• Komplementärfarben: Kombiniere Gegensätze auf dem Farbkreis (z. B. orangefarbene Sonnenuntergänge und blauer Himmel).

• Analoge Farben: Nutze Farben, die nebeneinanderliegen (z. B. grüne Bäume und gelbe Blumen).


Farbkreis nach Itten
Farbkreis nach Itten

Übung 4: Farben in der Natur finden

• Spaziere durch eine natürliche Umgebung und achte auf Farbkombinationen.

• Fotografiere bewusst Szenen mit komplementären oder analogen Farben.


Tipp

Jahreszeiten bieten unterschiedliche Farbschemata – von kräftigen Herbstfarben bis hin zu den zarten Tönen des Winters.


5. Den Fokus auf das Wesentliche legen


Ein überzeugendes Landschaftsfoto lebt von einer klaren Botschaft. Oftmals können zu viele Elemente im Bild das Motiv verwässern und die Wirkung des Fotos mindern. Deshalb ist es wichtig, den Kern deines Motivs zu finden und unnötige Ablenkungen zu vermeiden.


Ein Baum ohne viel Drumherum
Ein Baum ohne viel Drumherum

Wie du das Wesentliche betonen kannst:

• Ein klares Hauptmotiv: Entscheide, was der Fokus deines Bildes sein soll (z. B. ein einzelner Baum, ein Berg oder ein See).

• Vereinfachung durch Ausschnitt: Wähle einen engeren Bildausschnitt oder verändere deine Position, um störende Elemente auszublenden.

• Linien und Formen nutzen: Führe den Blick des Betrachters durch dein Bild, z. B. mit Pfaden, Flüssen oder einer markanten Horizontlinie.


Übung 5: Das Wesentliche im Blick behalten

1. Gehe in die Natur und wähle ein Motiv aus.

2. Fotografiere es zuerst mit einem breiten Bildausschnitt.

3. Ändere dann deine Perspektive und Ausschnitt so, dass nur die wesentlichen Elemente im Bild bleiben.

4. Vergleiche die beiden Fotos – welches erzählt eine stärkere Geschichte?


Tipp:

Negative Flächen (z. B. ein leerer Himmel oder ein ruhiger See) können helfen, den Fokus auf das Motiv zu lenken.


6. Stabilität für scharfe Bilder


Schärfe ist essenziell in der Landschaftsfotografie. Ein Stativ ist dabei ein unverzichtbares Werkzeug.

 Warum ein Stativ nutzen?

  • Verhindert Kameraverwacklungen bei wenig Licht.

  • Ermöglicht Langzeitbelichtungen, z. B. für fließendes Wasser.


Fazit: Starte dein fotografisches Abenteuer

 

Landschaftsfotografie ist eine Kombination aus Geduld, Übung und Beobachtungsgabe. Indem du die Grundlagen zu Equipment, Komposition, Licht, Farben und dem Fokus auf das Wesentliche meisterst, kannst du die Schönheit der Natur auf einzigartige Weise festhalten. Aber vergiss nicht: Regeln sind nur Hilfen – deine künstlerische Freiheit ist der wichtigste Bestandteil. Also schnapp dir deine Kamera, geh raus und fange die Welt so ein, wie du sie siehst.


Mehr Inspiration und praktische Tipps?

Schau dir meine YouTube-Videos auf der Playlist "Landschaftsfotografie für Anfänger" an, in denen ich dir Schritt für Schritt zeige, wie du beeindruckende Landschaftsfotos aufnehmen kannst.



Wenn du tiefer in die Welt der Landschaftsfotografie eintauchen möchtest, freue ich mich, dich bei einem meiner Fotokurse persönlich kennenzulernen.




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